Chatten statt reden, liken statt fühlen und sharen statt leben – Handy, mobiles Internet und Social Media sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ständige Erreichbarkeit und das Gefühl, online permanent aktiv sein zu müssen, bestimmen unser Privatleben. Davon, dass sich der Handykonsum gar negativ auf unsere geistige Leistungsfähigkeit und unsere Gesundheit auswirke, unglücklich und unproduktiv mache, ist Alexander Markowetz, Informatiker und Autor des Buches „Digital Burnout“, überzeugt. „Das Gehirn ist durch den Überfluss an Informationen und Kommunikation komplett überlastet." Im schlimmsten Fall führe dies schließlich zum Burnout.
Vor ähnlich große Herausforderungen stellt die wachsende Digitalisierung Arbeitnehmer in nahezu allen Branchen: Unzählige E-Mails, permanente telefonische Erreichbarkeit und ständig aktualisierte Softwareprogramme. Die Möglichkeit, nahezu immer und überall arbeiten zu können, hat zur Verschmelzung von Berufs- und Privatleben geführt. Idealerweise sollten digitale Medien die Arbeit erleichtern, Zeit sparen und damit die Erholungsphasen unterstützen. Studien zeigen jedoch gegenteilige Ergebnisse. So checken knapp 70 Prozent der Arbeitnehmer auch nach Feierabend berufliche E-Mails und kommunizieren mit Geschäftspartnern. Bei einem Großteil betroffener Mitarbeiter leidet darunter die Work-Life-Balance und langfristig ebenfalls die Gesundheit. Regelmäßige und ständige Überlastung führt vermehrt zu krankheitsbedingten Fehltagen aufgrund von psychischer Ermüdung bis zur völligen Erschöpfung. Außerdem entsteht Stress am Arbeitsplatz laut verschiedener Studien nicht nur durch die reine Präsenz der digitalen Technologien, sondern wird verstärkt dort empfunden, wo der entsprechende Digitalisierungsgrad nicht zu den Kompetenzen des Arbeitnehmers passt.
Digitale Balance heißt das Schlüsselwort
Für alle, die nicht gleich auf Digital-Detox umschalten, um offline durchzuatmen, ist Digitale Balance das Schlüsselwort, sowohl für das Berufs- als auch das Privatleben. Entscheidend dafür ist jedoch, sich erst einmal seines eigenen Handelns bewusst zu werden sowie Selbstdisziplin und Verantwortung zu entwickeln und sich ohne Ablenkung Zeit für sich selbst zu nehmen. Aber genau dieses „Nichtstun“ ist in unserer Leistungsgesellschaft tabu. Pausen finden quasi nicht mehr statt. Doch unser Gehirn benötigt von Zeit zu Zeit Ruhe, sonst werden wir krank. „Der Mensch ist nicht dafür geschaffen, ständig on zu sein“, ist Markowetz überzeugt.
Um dem Angebot an Social Media, Online-Shopping, Internetsurfen, Fernsehen, Streaming, Tweets, Postings und Pushnachrichten zu entfliehen, hat Monika Schmiderer effektive Ratschläge für ein gelasseneres Leben entwickelt. Einige ausgewählte SWITCH-OFF-TIPPS aus ihrem 14-Tage-Programm für mehr Kreativität und Lebensfreude möchten wir an dieser Stelle vorstellen (Buch-Tipp siehe unten):
SWITCH OFF-Tipps für das Smartphone
· Lautlos als Luxus: Machen Sie die Lautlos-Taste zu Ihrem besten Freund. Nichts wird geschehen, wenn Sie erst in einer Stunde zurückrufen oder die Nachricht zwei Stunden später beantworten.
· Frei sein im Flugmodus: Der König in Sachen Privatsphäre – genießen Sie eine Zeit über den Wolken, egal wo sie gerade sind.
· Massaging inkognito: Schalten Sie die Lesebestätigungen aus und verstecken Sie damit, wann Sie das letzte Mal online waren.
SWITCH-OFF-Tipps fürs Büro
· Stellen Sie in den Einstellungen Ihres E-Mail-Programms das Abfragen von neuen Nachrichten auf „manuell“ um. Damit werden Sie nie mehr automatisch unterbrochen, sondern bestimmen selbst, wann Sie sich auf Ihre E-Mails konzentrieren.
· Tappen Sie nicht in die Tabs-Falle: Je mehr Tabs, Fenster und Dokumente auf unserem Rechner parallel geöffnet sind, desto unkonzentrierter fühlen wir uns. Schließen Sie alle Tabs, die gerade nicht benötigt werden.
· Adieu Instagram & Co. : Die Sozialen Medien – ein Info-Cocktail, den wir uns erst zur Happy Hour nach Büroschluss wieder einschenken sollten, um nüchtern, fokussiert und damit kurz- und langfristig erfolgreich im Job zu bleiben.
SWITCH-OFF-Tipps für zu Hause
· Offline-Zeit festlegen: Sei es ein Feierabend ohne Smartphone, Facebook & Co., ein Offline-Wochenende oder ein Real-Life-Sonntag – kreieren Sie aktiv neue Lebensqualität.
· Echter Kontakt. Echte Gefühle: Augenkontakt und das Gefühl wirklich zusammen und lebendig zu sein, bringt mehr kreativen Input und Lebensfreude, als in Jogginghose auf der Couch liegend Emojis zu verschicken.
· Uhr statt Smartphone: Tragen Sie eine schicke Uhr und tauschen Sie das Smartphone im Schlafzimmer gegen einen Wecker aus!
Fotocredits: Wicki58_iStock
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