Konfliktmanagement Beratung

Obwohl Konflikte oft unangenehme Gefühle auslösen, liegt in ihnen eine große Chance und Potential. Oft stecken hinter Verhaltensweisen und Konflikten verletzte Bedürfnisse oder Gefühle. Mithilfe von Methoden des Konfliktmanagements können diese empathisch benannt und Konflikte zielführend und nachhaltig gelöst werden. Wenn Sie oder ihr Team aufgrund von Konflikten stark belastet sind, stehen Ihnen die Berater:innen des Fürstenbergs Instituts gern beratend zur Seite.

Ab wann spricht man von einem Konflikt?

mehrere Personen sitzen in einem Teammeeting

Konflikte gehören zu unserem Arbeits- und Privatleben dazu. Studien zu Konflikten am Arbeitsplatz machen deutlich, dass durchschnittlich 15 % der Arbeitszeit in deutschen Unternehmen für die Konfliktbewältigung anfallen. Doch ab wann spricht man von einem Konflikt? Der Konfliktforscher Friedrich Glasl definiert einen Konflikt als eine Interaktion zwischen zwei oder mehreren Beteiligten, bei der mindestens eine beteiligte Person Unvereinbarkeiten erlebt und sich dadurch beeinträchtigt fühlt. Verschiedene Anzeichen oder Verhaltensweisen können auf einen Konflikt hindeuten, wie z.B. angespannte und gereizte Stimmung oder das Bilden von Koalitionen.

Was immer wir tun, es ist das Beste, was uns im Moment zur Verfügung steht, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen.
Marshall B. Rosenberg

Welche Chancen bieten Konflikte?

Oft werden Konflikte als etwas Negatives angesehen, weil sie auf emotionaler Ebene meist unangenehme Gefühle auslösen. Für die Beteiligten können Konflikte anstrengend und kräftezerrend sein, weshalb eine offene Aussprache oder Konfrontation vermieden wird. Konflikte bieten jedoch auch eine große Chance und das Potential, zu lernen.

1. Konflikte machen Probleme bewusst

Konflikte lassen uns erkennen, wo Herausforderungen oder Klärungsbedarfe liegen und was wir selbst tun können, um sie zu entschärfen.

2. Konflikte stärken den Willen zur Veränderung

Konflikte fordern die Beteiligten heraus, neue Verhaltensweisen oder Umgangsformen auszuprobieren oder alte Haltungen, Gewohnheiten und Überzeugungen zu überprüfen. Sie verdeutlichen, dass etwas verändert werden muss.

3. Konflikte erzeugen den notwendigen Druck

Ohne spürbaren Druck fehlt häufig die Kraft und Entschiedenheit, brisante Themen anzupacken und die Probleme aktiv anzugehen.

4. Konflikte vertiefen zwischenmenschliche Beziehungen

Konflikte lassen uns sowohl uns selbst als auch andere besser kennen lernen. Im Konflikt erfahren wir, was uns ärgert, verletzt, zu schaffen macht, was uns wichtig ist und wie wir reagieren, wenn andere beispielsweise mit uns konkurrieren.

5. Konflikte festigen den Zusammenhalt

Überstandene Krisen schweißen zusammen. Die in der täglichen Zusammenarbeit unvermeidlichen Reibereien werden entdramatisiert und versachlicht.

6. Konflikte geben Anstoß, Fähigkeiten und Kenntnisse zu vertiefen

Die zunächst schwer verständlichen Ansichten der anderen Seite machen neugierig, der Sache oder dem Thema auf den Grund zu gehen und neue Einsichten zu gewinnen.

7. Konflikte fördern Kreativität

Die Beteiligten erfahren, dass ein Problem oder eine Situation ganz verschieden gesehen und bewertet werden kann. Sie einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, vertieft das Problemverständnis und erhöht die Chance, eine neue und kreative Lösung zu finden.

8. Konflikte führen zu besseren Entscheidungen

Meinungsverschiedenheiten und Kontroversen zwingen uns dazu, eine Entscheidung sorgfältig zu durchdenken, widersprüchliche Alternativen durchzuspielen und sich erst dann für eine Lösung zu entscheiden.

9. Konflikte fördern die Persönlichkeitsentwicklung

Um einen Konflikt konstruktiv zu bewältigen, muss die eigene Sichtweise überwunden werden. Sich in die andere Person hineinzuversetzen, der sogenannte Perspektivwechsel, stärkt Empathie, Kooperationsfähigkeit, Kreativität und trägt dazu bei mit sich und anderen eine wertschätzende Beziehung zu entwickeln.

Die gewaltfreie Kommunikation als Methode für Konfliktsituationen

Sobald Spannungen oder andere Konfliktsignale wahrgenommen werden, sollte darauf reagiert werden. Die vier Schritte der gewaltfreien Kommunikation von Marshall B. Rosenberg sind ein hilfreiches Vorgehen bei der Kommunikation im Alltag, für Konfliktsituationen und in der Vorbereitung auf Konfliktlösungen, um empathisch und wertschätzend zu kommunizieren.

eine Lupe mit Person
Beobachtungen beschreiben
Beschreiben Sie objektiv und ohne zu bewerten die konkrete Situation oder Handlung. Was haben Sie wahrgenommen?
Herz
Gefühle ausdrücken
Die Beobachtungen lösen bei Ihnen ein Gefühl aus. Gefühle sind ein Hinweis darauf, ob ein Bedürfnis gerade erfüllt ist oder nicht. Drücken Sie aus, was Sie in dieser Situation fühlen.
Herz über einer Hand
Bedürfnisse benennen
Benennen Sie, auf welches Bedürfnis Ihr Gefühl hinweist. Sprechen Sie an, was Sie brauchen und was in diesem Moment erfüllt oder nicht erfüllt ist. Dies können Bedürfnisse wie Sicherheit, Entspannung, Harmonie, Kreativität, Geborgenheit oder Selbstbestimmung sein.
Briefumschlag mit Fragezeichen auf Papier
Bitte oder Wunsch formulieren
Formulieren Sie Ihre konkrete Bitte oder Ihren Wunsch. Es geht darum, eine konkrete Handlung zu benennen, die realistisch, erfüllbar und in diesem Moment umsetzbar ist.

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